IST ES EIN VOGEL? IST ES EIN FLUGZEUG?

Haben sie sich schon mal gefragt, was das für seltsame Bussarde sind, die regelmässig ihre Kreise über dem Weinberg Höcklistein ziehen? Nun zumindest eines hat der Bussard mit dem wunderlichen Flugobjekt gemeinsam: beide sind Schädlingsbekämpfer.

Sie haben es vielleicht schon geahnt. Es sind nämlich weder Bussarde noch unbekannte Flugobjekte, die bisweilen über unseren Weinberg fliegen. Ganz im Gegenteil. Tatsächlich handelt es sich um Drohnen. Die kleinen, helikopteratigen Flugapparate erfüllen draussen im Weinberg einen wichtigen Zweck und sind uns daher auch bestens bekannt.

Sie wundern sich nun vielleicht, was Drohnen denn mit der Arbeit im Weinberg zu tun haben. Tatsächlich, eine ganze Menge. Der technologische Fortschritt macht auch vor dem Winzerhandwerk nicht halt. So erstaunt es nicht, dass Drohnen in Zukunft auch im Weinberg eingesetzt werden sollen, um das Ausbreiten von Schädlingen gezielt und möglichst umweltschonend zu stoppen.

Doch wie genau funktionieren denn diese Drohnen? Gut, dass Sie Fragen. Aber zuallererst muss gesagt sein, dass sich die Wissenschaft im Bereich des Einsatzes von Drohnen in der Landwirtschaft noch in der Grundlagenforschung befindet. Das heisst, momentan werden vor allem fleissig Daten gesammelt, um die fliegenden Winzerhelfer weiterzuentwickeln. In Zukunft könnte das Ganze aber in etwa so aussehen: Über eine Hyperspektralkamera sind die Drohnen in der Lage, den biochemischen Stoffwechsel der Rebstöcke zu erfassen. In der Vegetationszeit von April bis September ist der Stoffwechsel der Pflanzen am aktivsten. Dann sind auch die Drohnen unterwegs. Über die Kameras soll der Zustand der Pflanzen geprüft werden. Wird eine Störung festgestellt, beispielsweise wenn eine Pflanze von einem Pilz befallen ist, kann die Drohne bei der betroffenen Pflanze sofort und gezielt mit Spritzmittel reagieren. So bekommt jede Pflanze genau das, was sie braucht, um mit einem Störenfried fertig zu werden und gesunde Pflanzen werden nicht unnötig belastet.

Bei uns werden die mit Hyperspektralkameras ausgestatteten Drohnen bereits seit einiger Zeit zur Datensammlung eingesetzt. Noch befindet sich das Projekt auf dem Weinberg Höcklistein in den Kinderschuhen. Doch erhoffen wir uns mit dem innovativen Projekt beachtliche Fortschritte im Hinblick auf die Gesundheit und das Wachstum der Reben erzielen zu können. Immer mit Fokus auf eine schonungsvolle und harmonische Beziehung zur Natur. Denn sie ist wortwörtlich unser wertvollster Nährboden für erstklassigen Wein.